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Autor: Die Pfotenbar

Wolf oder Hund, Hundefutter oder Wolf-Futter – alles Getreide oder was?

Im Magazin „nature“ wurde 2013 eine interessante Studie veröffentlicht, die eine Diskussion über den Sinn oder Unsinn von getreidefreiem Futter oder Barfen angeheizt hat.

Erik Axelsson von der Universität Uppsala in Schweden und seine Kollegen haben die Gene von Wölfen mit denen von verschiedenen Hunderassen verglichen und dabei Erstaunliches entdeckt: Insgesamt 36 Genbereiche (von 3,8 Millionen) haben sich auf dem Weg vom Wolf zum Hund im Laufe der Zeit geändert.

Es wurden nicht nur 10 veränderte Gene entdeckt, die dem Hund ermöglichen, stärkehaltige Nahrung, also Getreide, besser zu verdauen, indem er die dafür notwendigen Enzyme in größerer Menge produzieren kann, sondern – unter anderem – auch 19 Veränderungen in den Genbereichen, welche die Hirnfunktion und das Nervensystem steuern.

Für die Forscher ist das ein wichtiger Schritt in der Erforschung der Domestikation des Hundes, denn diese Veränderungen zeigen deutlich, wie sehr sich der Hund im Laufe der Jahrtausende an den Menschen angepasst hat.

Eigentlich sind die Veränderungen in Nervensystem und Hirn wesentlich interessanter – denn das bietet viel Grundlagenstoff für die Erforschung von Erbgängen von Verhalten und spezialisierten Fähigkeiten. Leider wird diese wichtige Erkenntnis in Hundlerkreisen weitgehend zugunsten der Veränderungen in der Verdauung ignoriert.

Findige Futtermittelhersteller und auch manche Tierärzte ziehen diese Studie als Argument dafür heran, warum man Hunden Getreide füttern kann – sogar soll – und entkräften damit eines der Hauptargumente der Barfer, nämlich dass ein Hund ein Beutegreifer ist und seine Nahrung damit der natürlichen Zusammensetzung von Beutetieren entsprechen sollte.

Ganz findige Hersteller werben sogar für ihr Futter mit Verweis auf genau diese Studie…mit fragwürdigen Methoden und noch fragwürdigerem Erfolg.

Dass Hunde Getreide verdauen KÖNNEN, ist unstrittig – Generationen von Hunden haben das bereits bewiesen. Das bedeutet aber NICHT, dass sie Getreide fressen MÜSSEN.

Ich möchte hier keine hochwissenschaftliche Abhandlung über Sinn und Unsinn von Getreide in der Ernährung von Hunden schreiben, dafür gibt es im Internet und auch in der Fachliteratur mehr als genug Quellen.

Was ich möchte, ist zum Nachdenken anregen.

In Maßen gefüttert, ist Getreide durchaus sinnvoll – Hafer ist reich an B-Vitaminen und Mineralstoffen für Haut und Fell, Mais enthält sehr viel Tryptophan (aber auch Tyrosin), Pseudogetreide wie Reis, Hirse und Amaranth haben ebenfalls viele positive Eigenschaften.

Viele Arbeitshunde bekommen getreidereiche Kost, weil sie viel schnell verfügbare Energie benötigen und Kohlehydrate liefern viel leicht verfügbare Energie.

Getreide ist im Trockenfutter und auch im Nassfutter allerdings in erster Linie ein günstiger Füllstoff, der auch noch recht einfach zu verarbeiten ist, während Fleisch deutlich teurer und aufwendiger zu verarbeiten ist. Dazu kommt, dass Getreide erst verarbeitet werden muss, bevor ein Hund es tatsächlich verdauen kann.

Getreide kann für so manche Erkrankung beim Hund (mit-)verantwortlich sein, entweder als Auslöser oder weil es einige Symptome verschlimmert – Bauchspeicheldrüseninsuffizienz, Diabetes, Arthrosen, Krebs und auch verschiedene Allergien, um mal einige Beispiele zu nennen.

Die Domestikation und damit einhergehende Zuchtauslese hat Hunde mit den unterschiedlichsten körperlichen Veränderungen hervorgebracht – Größe, Haarkleid, Schädelform (kurze Nasen, große Augen), Ohren….sogar das Gebiss haben wir züchterisch beeinflusst, es gibt Scherengebisse, Überbisse, Vorbisse, Zangengebisse. Aber – es ist immer das Gebiss eines Fleischfressers geblieben und merkwürdigerweise hat sich das nie geändert.

Es gibt Hunderassen, die seit Generationen mit wenig Fleisch, dafür mit Milch und Getreide, gefüttert wurden. Windhunde und Herdenschutzhunde dürften da wohl die bekanntesten Vertreter sein. Wir haben es sogar geschafft, eine Rasse zu züchten, die auf zu viele Purine (die ausnahmslos in tierischen Nahrungsmitteln vorkommen) sehr empfindlich reagiert – Dalmatinerfreunde können ein Lied davon singen.

Es ist sehr interessant, dass Hunde in der Lage sind, die notwendigen Enzyme zum Verdauen von Stärke in größerer Menge als der Wolf selbst herzustellen. Noch interessanter finde ich die Tatsache, dass sich weder die Darmlänge noch das Gebiss eines Hundes im Laufe der Jahrtausende geändert hat. Auch gibt es viele Nährstoffe (vor allem Aminosäuren), die ein Hund überlebenswichtig mit der Nahrung zu sich nehmen muss – ausnahmslos alle tierischer Herkunft.

Letztendlich hat sich beim Hund auf seinem Weg vom Wolf zum Hund vieles geändert – aber nicht alles. Vom Grundsatz her ist der Hund immer noch ein Carnivor, ein Beutegreifer – es haben sich, was die Ernährung betrifft, nur 10 Gene von 3,8 Millionen verändert, das reicht nicht, um die Biologie eines Lebewesens grundlegend zu verändern.

Der ideale Gehalt eines Fertigfutters an Protein, Fett, Vitaminen und Mineralstoffen, um den Nährstoffbedarf eines Hundes zu erfüllen, deckt sich immer noch den Inhaltsstoffen von einem Beutetier im Ganzen.

Ein Hund kann mit ausschließlich tierischer Nahrung sehr gut leben. Würde man ihn ausschließlich vegetarisch oder sogar vegan ernähren, müßte man dagegen einige essentielle Nährstoffe zusätzlich ergänzen, ansonsten bekäme ein Hund unweigerlich auf Dauer ernsthafte Mangelerscheinungen.

Gegen einen Hundekuchen oder Keks, so als Snack zwischendurch (bei Hunden oft sehr begehrt) oder gegen eine sinnvolle, gezielte Verwendung von Getreide und Pseudogetreide in der Hundeernährung ist nicht unbedingt etwas einzuwenden.

Bei Hunden mit einer Allergie auf Huhn sind Haferflocken ein guter Lieferant von B-Vitaminen anstelle von Eigelb. Sogenannte Pseudo-Getreide wie Hirse oder Amaranth enthalten ebenfalls viel Stärke. Amaranth (ein sogenanntes Pseudogetreide) ist eine hervorragende Quelle für Kalzium, Magnesium und Zink, ideal für Hunde mit Nierenerkrankungen, denn hier sollte man, um Phosphor in der Ernährung zu reduzieren, auf Knochen und Knochenmehl verzichten, Hirse wird ein positiver Einfluss auf Gelenkserkrankungen nachgesagt und ist unter anderem ebenfalls reich an Kalzium, Magnesium, Kalium. Reis entwässert und ist reich an verschiedenen Mineralstoffen – hilfreich bei Übergewicht und Herzerkrankungen.

Getreide KANN also ein sinnvoller Bestandteil in der Hundeernährung sein, wenn es in Maßen gefüttert wird und sinnvoll eingesetzt wird. Es ist aber dennoch falsch, aus der schwedischen Studie den Schluss zu ziehen, dass Getreide gefüttert werden MUSS – erst recht nicht in den hohen Mengen, die häufig in Fertigfutter verwendet werden.

Interessanterweise gibt es eine weitere Studie, ebenfalls unter Beteiligung von Erik Axelsson, in der diese Genveränderungen in Bezug auf die Verdauung untersucht wurden. Heraus kam, dass sowohl Wölfe als auch Hunde diese veränderten Gene haben können – aber nicht zwangsläufig haben.

Um wirklich sicher zu sein, ob ein Hund Stärke verdauen kann oder nicht, müsste eigentlich ein Gentest durchgeführt werden. Aber wer macht das schon?

Fazit – nicht irre machen lassen. Man kann Getreide füttern, wenn der Hund es mag und verträgt, muss aber nicht.

Hundemäntel und Co – Sinn oder Unsinn?

Glücklicherweise sieht man immer mehr Hunde, die bei niedrigen Temperaturen tatsächlich Mäntel tragen. Von manchen milde belächelt, von anderen sogar verteufelt – der Hund hat schließlich ein Fell – sind sie nicht nur nützlich, sondern tragen sogar erheblich zur Gesunderhaltung unserer Vierbeiner bei.

Es gibt viele verschiedene Hunderassen und dementsprechend viele verschiedene Arten von Fell – kurz, lang, dick, dünn, mit Unterwolle oder ohne, sogar Nackthunde gibt es.

Ihnen allen ist aber eins gemeinsam – sie leben mit uns im Haus, in Räumen, die im Winter geheizt werden. Dementsprechend passt sich auch das Fell entsprechend an – ein im Haus gehaltener Husky wird NIE über das gleiche, dicke und dichte Fell verfügen, mit dem seine draußen lebenden Artgenossen selbst Schneestürme locker überstehen.

Hunde, die sich im Winter überwiegend in geheizten Räumen aufhalten, frieren tatsächlich, wenn sie vom geheizten Wohnzimmer ins Freie kommen. Natürlich schlottert jetzt nicht jeder Hund vor Kälte, aber man kann den meisten Hunden schon anmerken, wenn sie sich unwohl fühlen –sie sind hektisch, vielleicht laufen sie auch verkrampft, gerade an der Leine, wenn sie sich dem vergleichsweisen langsamen menschlichen Tempo anpassen müssen, sich also auch nicht warmlaufen können. Es gibt tatsächlich auch Hunde, die, wenn sie frieren, vermehrt zu Leinenpöbelei neigen – was bei näherer Betrachtung nicht verwunderlich ist. Erstens hat „hund“ eh schon schlechte Laune wegen des Frierens und dann kann „hund“ sich mit ein wenig Action vorzüglich warmlaufen….

Egal, mit was für einem Hund man seine vier Wände teilt – ob lieber auf kalten Fliesen schlafendes Exemplar oder mindestens 3 Decken benötigende Prinzessin auf der Erbse – es ist für JEDEN Organismus eine Herausforderung, von wohligen 20 Grad oder mehr in nasskaltes Herbstwetter oder sogar winterliche Minusgrade zu wechseln.

Wir Menschen ziehen dicke, wasserabweisende Jacken an, wenn es richtig kalt ist, sogar Mütze,Schal und Handschuhe – warum soll es dann beim Hund nicht notwendig sein? Er hat nur das eine Fell, mit dem er sowohl in der warmen Wohnung als auch draußen unterwegs ist.

Wann ist ein Hundemantel denn nun sinnvoll?

  • Bei Hunden ohne Unterwolle, egal welche Größe, bei älteren Herrschaften, bei denen die Knochen nicht mehr so recht wollen und auf jeden Fall bei kranken Hunden ist ein Mantel auf jeden Fall sinnvoll. Die Größe spielt dabei überhaupt keine Rolle.
  • Aber auch bei Hunden mit dichtem Fell oder viel Unterwolle kann ein Mantel durchaus sinnvoll sein – etwa, wenn sie Probleme mit Knochen oder Gelenken haben oder einige Zeit bei niedrigen Temperaturen mit wenig Bewegung warten müssen.
  • Für sportlich aktive Hunde ist es übrigens sehr sinnvoll, die Muskulatur z.B. bei Pausen während des Trainings oder bei Wettkämpfen nicht auskühlen zu lassen – die Verletzungsgefahr ist viel geringer, wenn der Hund in den Pausen warmgehalten wird und auch Knochen und Gelenke werden es in einem höheren Alter danken.

Nicht zu vergessen: selbst – oder erst recht – mit dem dichtesten und längsten Fell ist ein Mantel auch ein guter Schutz vor Nässe. Ist so ein dichter Pelz erstmal richtig nass, dauert es gerade bei niedrigen Temperaturen sehr lange, bis er wieder trocken ist und sein vierbeiniger Eigentümer kann dann schnell auskühlen.

Der ideale Hundemantel besteht aus einem wasserabweisenden Oberstoff und einem atmungsaktiven Futter, je nach Geschmack und Anforderung mehr oder weniger dick. Die Nierengegend sollte in jedem Fall bedeckt sein, der Mantel sollte den ganzen Rücken bis etwas über den Rutenansatz hinaus bedecken und auch der empfindliche Bauch sollte geschützt werden – wobei hier insbesondere bei Rüden darauf geachtet werden muss, dass der Mantel so geschnitten ist, dass er nicht eingenässt werden kann. Ein guter Mantel sollte nirgendwo einschneiden und den Bewegungsablauf nicht einschränken. Auch sollte der Mantel nicht jedes Mal, wenn die Rute angehoben wird, vom Rücken abheben. Bewährt haben sich hier Mäntel mit verstellbaren Verschlüssen oder passgenauen Abnähern.

Es empfiehlt sich in jedem Fall, verschiedene Modelle anzuprobieren. Ein wenig Geduld mitzubringen, lohnt sich in jedem Fall, unter Umständen muss man mehrere Geschäfte aufsuchen, bis das ideale Modell gefunden ist.

Noch ein Tipp für die kurzhaarigen Vierbeiner ohne oder mit wenig Unterwolle – für trockene Kälte (oder längeres Warten im Auto etc.) sollte man zusätzlich über die Anschaffung eines Pullovers nachdenken.

Unseren Vierbeinern zuliebe lohnt es sich, Vorurteile über Bord zu werfen.

 

 

Die Krux mit dem richtigen Futter – ein Erfahrungsbericht

Lange Jahre habe ich in bestem Glauben, das Richtige für meine Tiere zu tun, ausschließlich Fertigfutter gefüttert – alles auf Anweisung des Tierarztes, des Züchters, Empfehlungen anderer Tierhalter.

Aber im Herbst 1999 bin ich aufgewacht. Mein inzwischen verstorbener Hund hatte eine Bandscheibenquetschung und zufällig tobten im Internet gerade erbitterte Diskussionen um Sinn und Unsinn von Fertigfutter und selbst zubereitetem Futter. Mit der Zeit wurde ich immer nachdenklicher: Konservierungsstoffe, unklare Inhaltsangaben, künstliche Vitamine – ob das alles wirklich so gut ist? Ich begann, mich zu informieren – und siehe da, mein Vertrauen in die Futterindustrie schwand mit jeder neuen Information.

Was ist im Fertigfutter drin?

Konservierungsstoffe wie BHT, BHA und Ethoxiquin, künstliche Vitamine wie K3, das in der menschlichen Ernährung schon lange verboten ist, Tiermehle, Tierbestandteile wie Fell, Klauen, Krallen, Schnäbel, alles verkocht und in appetitlich anzuschauende Bröckchen gepresst. Außerdem ist der durchschnittliche Fleischgehalt eines Fertigfutters für einen Fleischfresser, was der Hund in erster Linie immer noch ist, viel zu gering.

Dazu muß man sich mal den heutigen Gesundheitszustand unserer Tiere anschauen – Nahrungsmittelallergien, Juckreiz, Pankreasinsuffizienz, Störungen im Bewegungsapparat, Verdauungsbeschwerden, Fellprobleme, Zahnstein und Karies, mit zunehmenden Alter körperlicher Verfall, Körper- und Maulgeruch, stinkender Kot, häufiger Kotabsatz usw. Das kann nicht alles mit Überzüchtung und besseren Diagnosemöglichkeiten erklärt werden!

Langsam begann ich umzustellen – natürlich mit vielen Ängsten im Hinterkopf, schließlich befürchtete ich alle möglichen Krankheitserreger und Würmer. Ganz abgesehen davon, ich kann doch nie so gut den Nährstoffbedarf erfüllen wie die Industrie? Hm – die kennt meinen Hund aber auch nicht…. Meine (ebenfalls inzwischen verstorbene) Katze hatte schon ihr ganzes Leben Probleme mit dem Fell – Schuppen, Haarverlust, fettige Schwanzwurzel, verkrustete Haut – trotz gutem Fertigfutter. Kurz vor der Umstellung wurden die Probleme immer schlimmer, so das ich eigentlich schon spezielles Diätfutter kaufen wollte. Innerhalb von drei Wochen nach der Umstellung auf Rohfutter waren alle Fell- und Hautprobleme verschwunden!

Das hat mir wirklich Mut gemacht, hat mir gezeigt, das ich auf den richtigen Weg bin.

Der Erfolg zeigte sich bei meinem Hund langsamer als bei meiner Katze, aber dennoch war es ein verblüffendes Ergebnis. Das Fell fühlte sich wesentlich weicher an, die Kondition war besser, es gab seit der Umstellung keine Probleme mit Verdauungsproblemen mehr, wenn man von gelegentlicher Verstopfung durch Knochen mal absieht. Jaja – Anfängerfehler. Ich hätte mal daran denken sollen, das eine Bandscheibenquetschung nicht gerade zum Kotabsatz ermuntert. *seufz*

Mir ist es einfach wohler, wenn ich genau weiß, was im Napf landet – und der Zeitaufwand beträgt pro Tag maximal 5-10 Minuten.

Als ich anfing, gab es so gut wie keine Literatur zu dem Thema. Die ersten Bücher auf Deutsch, die das Thema behandelten, waren der Jahrtausendirrtum der Veterinärmedizin von Kammerer oder das Buch Hilfe, mein Hund ist unerziehbar von Vera Biber. Später kamen dann die Barf-Broschüren von Swanie Simon dazu, auch heute noch unverzichtbare Nachschlagewerke, klein und kompakt und dennoch voller Wissen.

 

Der verbreitete Glaube, Fleisch müsse gekocht werden, kann getrost vergessen werden – der Hund ist von seiner ganzen Biologie her auf das Fressen und Verdauen von rohem Fleisch ausgerichtet, seiner wesentlich konzentrierteren Magensäure können viele Bakterien wie Salmonellen oder Fäulnisbakterien nichts anhaben, außerdem ist der Darm eines Fleischfresser im Verhältnis zur Körperlänge recht kurz – Gärungs- oder Fäulnisprozesse so gut wie ausgeschlossen. Schließlich fressen Hunde, wenn sie Gelegenheit dazu haben, mit Vorliebe Aas und Kot von Pflanzenfressern und sie können dies sehr gut verdauen.

Es wird immer wieder ein Fastentag in der Woche empfohlen. Da ich auch eine Katze habe, mache ich das nicht, ich persönlich halte es auch nicht für notwendig. Hier kann man frei entscheiden, was der eigene Hund am Besten verträgt.

Auch wenn die beiden tierischen Wegbegleiter, die mich zum Barfen gebracht haben, inzwischen nicht mehr leben, beim Barfen bin ich geblieben. Ich habe es sogar gewagt, einen Schäferhund von Welpen an ausschließlich mit Barf aufzuziehen – mit bestem Erfolg.

Mit den Jahren bin ich auch immer entspannter geworden, was die Fütterung betrifft, wieder durch vierbeinige Lehrer. Denn unsere spanische Mixhündin mit unbekannter Vergangenheit verträgt kein rohes Fleisch pur – für sie muss es mit Dosenfutter gemischt werden. Und auch unser Kater, der von klein auf erhöhte Nierenwerte hatte, sich aber inzwischen mehr auf lustige Leber- und Bauchspeicheldrüsenwerte verlegt hat, bekommt eine Mischkost aus Barf und Nassfutter.

Mittlerweile sehe ich Barfen zwar als artgerechteste und gesündeste, aber nicht als einzig vernünftige Möglichkeit an, einen Hund oder eine Katze artgerecht zu ernähren – denn es GIBT Hunde und Katzen, die Barf entweder ablehnen oder schlicht und ergreifend wirklich nicht vertragen.

Ich erlebe immer wieder, dass gerade „Neubarfer“ davon überzeugt sind, dass jeder Hund und jede Katze Barf verträgt. Leider ist das nicht so – das liegt aber nicht daran, dass die Rohfütterung an sich nicht gut ist, es ist halt nur für dieses individuelle Tier nicht der richtige Weg. Davon abgesehen gibt es auch viele Tierbesitzer, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht barfen wollen oder können – aber ihre Tiere dennoch möglichst gesund ernähren wollen.

Glücklicherweise hat die Industrie erkannt, dass Tierbesitzer immer kritischer werden und bietet mittlerweile einige Auswahl an qualitativ akzetablen Fertigfutter nass und trocken an. In den letzten 30 Jahren hat sich wirklich einiges getan und es bleibt zu hoffen, dass der Wandel weiter geht.

Wir Hunde- und Katzenbesitzer sind dabei gefragt. Je kritischer wir fragen, je bewußter und aufgeklärter wir einkaufen, umso mehr wird sich ändern – zum Wohle unserer Vierbeiner.

 

Sicherheit in der dunklen Jahreszeit

Die Tage werden kürzer – es wird nicht nur später hell und früher dunkel, es gibt auch Tage, an denen es gefühlt nicht richtig hell werden mag. Bedeckter Himmel, nasse Straßen im Regen, Nebel, Laub…und mittendrin sind unsere Hunde und auch so manche Katze unterwegs.

Hunde und Katzen haben genauso wenig wie Radfahrer oder Fußgänger eine Knautschzone. Umso wichtiger ist es, gerade in der Dämmerung oder im Dunkeln dafür zu sorgen, dass Hunde – und auch Katzen! – gerade im Straßenverkehr gut sichtbar sind.

Die Gefahren im Straßenverkehr werden häufig unterschätzt – es geht nicht nur um das eigene Verhalten, sondern auch um das von Autofahrern oder Radfahrern. Wer selber Auto fährt, weiß, wie schlecht Fußgänger mit dunkler Kleidung bei Dunkelheit oder in der Dämmerung sind – erst recht, wenn nasse Straßen das Scheinwerferlicht reflektieren oder Gegenverkehr blendet.

Grund genug, aus dem reichhaltigen Angebot an reflektierenden Halsbändern, Geschirren, Leinen, leuchtenden oder blinkenden Halsringen und Anhängern, Warnwesten und –Halstüchern für Vierbeiner möglichst frühzeitig eine Auswahl zu treffen, die unsere Vierbeiner heil durch die dunkle Jahreszeit bringt.

Hand aufs Herz – die meisten Hunde haben mehr als ein Halsband oder ein Geschirr, egal ob aus modischen oder nützlichen Aspekten. Die Anschaffung eines reflektierenden Geschirrs oder Halsbandes mit ebenfalls reflektierender Leine ist in jedem Fall eine sinnvolle Investition, denn auch für nächtliche Sommerspaziergänge können sie genutzt werden.

Zusätzlich empfiehlt sich, gerade zu Beginn der dunkleren, häufig nasskalten Jahreszeit, ein Leuchthalsring oder ein bis zwei leuchtende bzw. blinkende Anhänger für Geschirr oder Halsband. Zusätzlicher Schutz gerade für langhaarige Hunde, bei denen das Geschirr oder Halsband ein wenig im Fell verschwindet, können neonfarbene und reflektierende Westen oder Halstücher sein. Diese treffen vielleicht nicht unbedingt den eigenen persönlichen Geschmack, erhöhen aber die Sicherheit immens.

Die meisten Hundemäntel haben heute reflektierende Aufnäher oder Zierblenden. Für die Mantelträger unter den Vierbeinern empfiehlt es sich, ein reflektierendes Geschirr ÜBER den Mantel zu ziehen und daran eventuell zusätzlich noch ein Blinklicht zu befestigen.

Äußerst hilfreich sind übrigens Taschenlampen oder Kotbeutelspender mit integrierter Lampe – um auch im Dunkeln die Hinterlassenschaften zielsicher entfernen zu können.

Bitte auch nicht unsere Samtpfoten vergessen. Die meisten Katzen mit Freigang ziehen sich in der dunklen Jahreszeit meist vermehrt in die warme, gemütliche Wohnung zurück, bestehen aber dennoch wenigstens auf kurze Ausflüge, vorzugsweise natürlich im Dunkeln oder in der Dämmerung, wie im Sommer auch.

Für Katzen empfiehlt es sich daher zu jeder Jahreszeit, wenigstens ein reflektierendes Halsband anzuziehen. Bitte hier darauf achten, dass das Halsband entweder einen Sicherheitsverschluss hat, der bei Belastung aufgeht – oder elastisch ist, so dass sich die Samtpfote, wenn sie irgendwo hängenbleiben sollte, selber befreien kann. Es empfiehlt sich, immer ein reflektierendes Halsband in Reserve zu haben, falls der Stubentiger mal „nackig“ von seinen Ausflügen ins sichere Zuhause kommt. Halsbänder für Katzen sind generell eher kritisch, weil die Verletzungsgefahr sehr groß ist. Hier muss man wirklich abwägen und im Einzelfall entscheiden.

Manch einem Hunde- oder Katzenbesitzer mögen diese Tipps vielleicht übertrieben vorkommen. Fakt ist aber, dass unsere Straßen immer voller werden. Eine gute Sichtbarkeit unserer Vierbeiner macht es da für alle Verkehrsteilnehmer etwas einfacher – und es erhöht die Sicherheit….für ALLE.