Skip to main content

Autor: Die Pfotenbar

Barf – was ist das und wie geht das? – Vortrag am 22. Februar 2014

Dieser Vortrag richtet sich an alle interessierten Hunde- und Katzenbesitzer, die sich über die Roh- bzw. Frischfütterung und artgerechte, gesunde Ernährung ihrer Vierbeiner informieren möchten.

Barf – was ist das und wie geht das? – 22.02.2014, 15 Uhr bis ca. 18 Uhr

  • Grundlagen des Barfens, Vorteile und Nachteile, verschiedene Formen der Rohfütterung
  • Grundsätzliches: Was ist barfen denn überhaupt?
  • Welche verschiedenen Modelle des Rohfütterns gibt es?
  • Vorteile und Nachteile des Barfens – für Tier und Mensch
  • Zusätze, ja oder nein, wofür sind sie gut, worauf kann man verzichten?
  • Barfen „light“ – Fertigmenüs, Kombizusätze, ist das überhaupt Barfen?
  • Getreidefrei, ja oder nein?
  • Aber das ist doch alles so aufwendig….wirklich?

Da die Teilnehmerzahl auf maximal 10 Personen begrenzt ist, ist eine frühzeitige Anmeldung empfehlenswert!

Die Kosten je Vortrag betragen 15 EUR, enthalten ist jeweils ein Einkaufsgutschein in Höhe von 5 EUR.

 

Der Kartenvorverkauf startet ab sofort in der PfotenBar, Dienstag bis Samstag von 10 bis 19 Uhr – Kartenreservierungen (maximal 48 Stunden) sind telefonisch unter 0211/56680371 oder per email unter gabriele@die-pfotenbar.de möglich.

Barf für Katzen – Besonderheiten bei den Samtpfoten – Vortrag am 26. April 2014

Dieser Vortrag richtet sich an alle interessierten Katzenbesitzer, die sich über die Roh- bzw. Frischfütterung und artgerechte, gesunde Ernährung ihrer Vierbeiner informieren möchten.

Barf für Katzen – Besonderheiten bei den Samtpfoten – 26.04.2014, 15 Uhr bis ca. 18 Uhr

  • Warum eine Umstellung auf Barfen bei Katzen häufig sehr schwierig ist und wie man sie doch überreden kann
  • Welche Nährstoffe eine Katze unbedingt braucht und welche Zusätze Sinn machen
  • Barfen bei chronischen und akuten Erkrankungen, im Wachstum und bei Senioren
  • Die Katze, das Raubtier – Fertigbarf, Eintagsküken, Mäuse

Die Kosten je Vortrag betragen 15 EUR, enthalten ist jeweils ein Einkaufsgutschein in Höhe von 5 EUR.

Der Kartenvorverkauf startet ab sofort in der PfotenBar, Dienstag bis Samstag von 10 bis 19 Uhr – Kartenreservierungen (maximal 48 Stunden) sind telefonisch unter 0211/56680371 oder per email unter gabriele@die-pfotenbar.de möglich.

Tiere als Weihnachtsgeschenk

Tiere und Weihnachten…. Weihnachten gilt als Fest der Liebe – doch würde man die Tiere fragen, sie würden diesen Termin sicher am liebsten ganz aus dem Kalender streichen.

Jedes Jahr werden tausende von Tieren zu Weihnachten verschenkt – Hunde, Katzen, Kleintiere oder Vögel.

Eine unsägliche Tradition, die endlich aufhören muss – den Tieren zuliebe! Tiere sind Lebewesen. Sie haben Ansprüche, wollen und brauchen Zuwendung, Futter, eine artgerechte Unterkunft und Beschäftigung, müssen regelmäßig zum Tierarzt, werden vielleicht auch mal krank – das kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit.

Oft genug wird das alles unterschätzt.

Mit einem Hund muss man für die nächsten 10 bis 15 Jahre bei jedem Wetter regelmäßig spazieren gehen. Anfangs ist er nicht stubenrein, was durchaus Parkett, Teppich oder Laminat in Mitleidenschaft ziehen kann. Auch überstehen nicht unbedingt alle Schuhe oder Möbel die Teenie-Zeit eines Hundes unbeschadet. Sicher, dass man immer noch lacht, wenn der pubertierende Junghund die Designer-Handtasche schreddert, weil man darin ein paar gut riechende Leckerchen vergessen hat?

Katzen benötigen Katzentoiletten, die regelmäßig gereinigt werden müssen – die Schlepperei beim Kauf von Katzenstreu ist auch nicht immer das reinste Vergnügen. Auch legen Samtpfoten durchaus einen etwas eigenwilligen Geschmack an den Tag, was die Verschönerung von Tapeten oder Möbeln betrifft und so manche Zimmerpflanze überlebt vielleicht den Einzug einer Samtpfote nicht unbeschadet.

Sicher, dass man immer noch voller Genuss über das samtweiche Fell einer Samtpfote streichelt, wenn diese die teure Ledercouch ruiniert?

Aber auch vermeintlich pflegeleichte Kleintiere wie Kaninchen oder Wellensittiche haben ihre Ansprüche – sie brauchen Auslauf oder Freiflug, regelmäßig frische Streu oder Sand, Beschäftigung und artgerechtes Futter…

Nur zu oft landen viele lebende Weihnachtsgeschenke im Tierheim….wer wissen will, was das den Tieren antut, sollte einmal in ein Tierheim gehen und sich die Tiere, die dort sehnsüchtig auf ein Zuhause warten, anschauen.

Die PfotenBar arbeitet mit dem Tierheim Hilden und mit dem Tierheim Düsseldorf zusammen – wir nehmen Sach- und Futterspenden an, spenden selber, halten Schulungen für Mitarbeiter und freuen uns sehr, dass wir bei deren Veranstaltungen mit einem Stand zu Gast sein dürfen.

Wir wissen schon jetzt, dass die Zahl der Notfälle ab Januar wieder steigen wird – spätestens vor dem nächsten Familienurlaub wird vielen der tierische Mitbewohner lästig und landet dann im Tierheim. Manche dieser Notfälle sind zutiefst verstört, weil sie einfach nicht begreifen, warum sie ihr Zuhause verloren haben.

Manche dieser Notfälle blühen dagegen auf, wenn sich die Tierheimpfleger um sie kümmern, weil sie vorher schon viel zu lange ungeliebt in der Familie abgeschoben dahin vegetiert sind – sie kennen es gar nicht mehr, dass man sie freundlich und aufmerksam behandelt.

Mit manchen Hunden muss man erst sehr viel arbeiten, um sie überhaupt vermitteln zu können – sei es, weil sehr viel Erziehung nachgeholt werden muss oder weil sie sich irgendwelche Marotten angewöhnt haben.

Das absolut Schlimmste ist aber, wenn solche übereilt und unbedacht angeschaffte lebende Weihnachtsgeschenke trotz Überforderung oder Desinteresse nicht mit der Chance auf ein besseres Zuhause abgegeben werden, sondern einfach nebenher mitlaufen – ungeliebt und auf dem Abstellgleis.

So oder so – vielen lebenden Weihnachtsgeschenken steht nach den Feiertagen ein trauriges Leben bevor.

Es liegt an uns Menschen, das zu verhindern – oder wenigstens die Folgen für die Tiere erträglich zu machen.

Jeder Einzelne von uns kann viel dafür tun – redet mit Arbeitskollegen und Freunden darüber, sprecht in Zoogeschäften, die lebende Tiere verkaufen, das Personal an, auch in Kindergärten oder Schulen sollte man dieses Thema ansprechen, sei es als Lehrer/in oder Kindergärtner/in oder einfach nur in Gesprächen mit anderen Eltern.

Es gibt übrigens eine tolle Alternative zum lebenden Weihnachtsgeschenk: Ein gutes Sachbuch über die gewünschte Tierart, egal, ob Hund, Katze, Kaninchen oder Wellensittich.

Falls der Wunsch nach einem tierischen Familienmitglied dann auch weiterhin groß ist – in den Tierheimen sitzen viele Tiere, die sehnsüchtig auf ein schönes Zuhause, in dem sie geliebt und aufmerksam ihren Bedürfnissen entsprechend versorgt werden, warten.

Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest.

 

Wolf oder Hund, Hundefutter oder Wolf-Futter – alles Getreide oder was?

Im Magazin „nature“ wurde 2013 eine interessante Studie veröffentlicht, die eine Diskussion über den Sinn oder Unsinn von getreidefreiem Futter oder Barfen angeheizt hat.

Erik Axelsson von der Universität Uppsala in Schweden und seine Kollegen haben die Gene von Wölfen mit denen von verschiedenen Hunderassen verglichen und dabei Erstaunliches entdeckt: Insgesamt 36 Genbereiche (von 3,8 Millionen) haben sich auf dem Weg vom Wolf zum Hund im Laufe der Zeit geändert.

Es wurden nicht nur 10 veränderte Gene entdeckt, die dem Hund ermöglichen, stärkehaltige Nahrung, also Getreide, besser zu verdauen, indem er die dafür notwendigen Enzyme in größerer Menge produzieren kann, sondern – unter anderem – auch 19 Veränderungen in den Genbereichen, welche die Hirnfunktion und das Nervensystem steuern.

Für die Forscher ist das ein wichtiger Schritt in der Erforschung der Domestikation des Hundes, denn diese Veränderungen zeigen deutlich, wie sehr sich der Hund im Laufe der Jahrtausende an den Menschen angepasst hat.

Eigentlich sind die Veränderungen in Nervensystem und Hirn wesentlich interessanter – denn das bietet viel Grundlagenstoff für die Erforschung von Erbgängen von Verhalten und spezialisierten Fähigkeiten. Leider wird diese wichtige Erkenntnis in Hundlerkreisen weitgehend zugunsten der Veränderungen in der Verdauung ignoriert.

Findige Futtermittelhersteller und auch manche Tierärzte ziehen diese Studie als Argument dafür heran, warum man Hunden Getreide füttern kann – sogar soll – und entkräften damit eines der Hauptargumente der Barfer, nämlich dass ein Hund ein Beutegreifer ist und seine Nahrung damit der natürlichen Zusammensetzung von Beutetieren entsprechen sollte.

Ganz findige Hersteller werben sogar für ihr Futter mit Verweis auf genau diese Studie…mit fragwürdigen Methoden und noch fragwürdigerem Erfolg.

Dass Hunde Getreide verdauen KÖNNEN, ist unstrittig – Generationen von Hunden haben das bereits bewiesen. Das bedeutet aber NICHT, dass sie Getreide fressen MÜSSEN.

Ich möchte hier keine hochwissenschaftliche Abhandlung über Sinn und Unsinn von Getreide in der Ernährung von Hunden schreiben, dafür gibt es im Internet und auch in der Fachliteratur mehr als genug Quellen.

Was ich möchte, ist zum Nachdenken anregen.

In Maßen gefüttert, ist Getreide durchaus sinnvoll – Hafer ist reich an B-Vitaminen und Mineralstoffen für Haut und Fell, Mais enthält sehr viel Tryptophan (aber auch Tyrosin), Pseudogetreide wie Reis, Hirse und Amaranth haben ebenfalls viele positive Eigenschaften.

Viele Arbeitshunde bekommen getreidereiche Kost, weil sie viel schnell verfügbare Energie benötigen und Kohlehydrate liefern viel leicht verfügbare Energie.

Getreide ist im Trockenfutter und auch im Nassfutter allerdings in erster Linie ein günstiger Füllstoff, der auch noch recht einfach zu verarbeiten ist, während Fleisch deutlich teurer und aufwendiger zu verarbeiten ist. Dazu kommt, dass Getreide erst verarbeitet werden muss, bevor ein Hund es tatsächlich verdauen kann.

Getreide kann für so manche Erkrankung beim Hund (mit-)verantwortlich sein, entweder als Auslöser oder weil es einige Symptome verschlimmert – Bauchspeicheldrüseninsuffizienz, Diabetes, Arthrosen, Krebs und auch verschiedene Allergien, um mal einige Beispiele zu nennen.

Die Domestikation und damit einhergehende Zuchtauslese hat Hunde mit den unterschiedlichsten körperlichen Veränderungen hervorgebracht – Größe, Haarkleid, Schädelform (kurze Nasen, große Augen), Ohren….sogar das Gebiss haben wir züchterisch beeinflusst, es gibt Scherengebisse, Überbisse, Vorbisse, Zangengebisse. Aber – es ist immer das Gebiss eines Fleischfressers geblieben und merkwürdigerweise hat sich das nie geändert.

Es gibt Hunderassen, die seit Generationen mit wenig Fleisch, dafür mit Milch und Getreide, gefüttert wurden. Windhunde und Herdenschutzhunde dürften da wohl die bekanntesten Vertreter sein. Wir haben es sogar geschafft, eine Rasse zu züchten, die auf zu viele Purine (die ausnahmslos in tierischen Nahrungsmitteln vorkommen) sehr empfindlich reagiert – Dalmatinerfreunde können ein Lied davon singen.

Es ist sehr interessant, dass Hunde in der Lage sind, die notwendigen Enzyme zum Verdauen von Stärke in größerer Menge als der Wolf selbst herzustellen. Noch interessanter finde ich die Tatsache, dass sich weder die Darmlänge noch das Gebiss eines Hundes im Laufe der Jahrtausende geändert hat. Auch gibt es viele Nährstoffe (vor allem Aminosäuren), die ein Hund überlebenswichtig mit der Nahrung zu sich nehmen muss – ausnahmslos alle tierischer Herkunft.

Letztendlich hat sich beim Hund auf seinem Weg vom Wolf zum Hund vieles geändert – aber nicht alles. Vom Grundsatz her ist der Hund immer noch ein Carnivor, ein Beutegreifer – es haben sich, was die Ernährung betrifft, nur 10 Gene von 3,8 Millionen verändert, das reicht nicht, um die Biologie eines Lebewesens grundlegend zu verändern.

Der ideale Gehalt eines Fertigfutters an Protein, Fett, Vitaminen und Mineralstoffen, um den Nährstoffbedarf eines Hundes zu erfüllen, deckt sich immer noch den Inhaltsstoffen von einem Beutetier im Ganzen.

Ein Hund kann mit ausschließlich tierischer Nahrung sehr gut leben. Würde man ihn ausschließlich vegetarisch oder sogar vegan ernähren, müßte man dagegen einige essentielle Nährstoffe zusätzlich ergänzen, ansonsten bekäme ein Hund unweigerlich auf Dauer ernsthafte Mangelerscheinungen.

Gegen einen Hundekuchen oder Keks, so als Snack zwischendurch (bei Hunden oft sehr begehrt) oder gegen eine sinnvolle, gezielte Verwendung von Getreide und Pseudogetreide in der Hundeernährung ist nicht unbedingt etwas einzuwenden.

Bei Hunden mit einer Allergie auf Huhn sind Haferflocken ein guter Lieferant von B-Vitaminen anstelle von Eigelb. Sogenannte Pseudo-Getreide wie Hirse oder Amaranth enthalten ebenfalls viel Stärke. Amaranth (ein sogenanntes Pseudogetreide) ist eine hervorragende Quelle für Kalzium, Magnesium und Zink, ideal für Hunde mit Nierenerkrankungen, denn hier sollte man, um Phosphor in der Ernährung zu reduzieren, auf Knochen und Knochenmehl verzichten, Hirse wird ein positiver Einfluss auf Gelenkserkrankungen nachgesagt und ist unter anderem ebenfalls reich an Kalzium, Magnesium, Kalium. Reis entwässert und ist reich an verschiedenen Mineralstoffen – hilfreich bei Übergewicht und Herzerkrankungen.

Getreide KANN also ein sinnvoller Bestandteil in der Hundeernährung sein, wenn es in Maßen gefüttert wird und sinnvoll eingesetzt wird. Es ist aber dennoch falsch, aus der schwedischen Studie den Schluss zu ziehen, dass Getreide gefüttert werden MUSS – erst recht nicht in den hohen Mengen, die häufig in Fertigfutter verwendet werden.

Interessanterweise gibt es eine weitere Studie, ebenfalls unter Beteiligung von Erik Axelsson, in der diese Genveränderungen in Bezug auf die Verdauung untersucht wurden. Heraus kam, dass sowohl Wölfe als auch Hunde diese veränderten Gene haben können – aber nicht zwangsläufig haben.

Um wirklich sicher zu sein, ob ein Hund Stärke verdauen kann oder nicht, müsste eigentlich ein Gentest durchgeführt werden. Aber wer macht das schon?

Fazit – nicht irre machen lassen. Man kann Getreide füttern, wenn der Hund es mag und verträgt, muss aber nicht.