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Autor: Die Pfotenbar

Ausschlussdiät – wie geht das eigentlich?

Wenn es juckt und zwickt, die Ohren oder Augen ständig entzündet sind, die Haut rot und gereizt ist, es immer wieder zu Hotspots kommt oder die Verdauung ständig Probleme bereitet….

Früher oder später, wenn andere Ursachen, wie z.b. eine Infektion oder Parasiten, ausgeschlossen wurden, kommt dann der Verdacht auf eine Allergie oder Unverträglichkeit auf.

Häufig ist das Futter im Verdacht und es wird zu einer Ausschlussdiät geraten. Dafür wird oft ein spezielles, hypoallergenes Futter empfohlen – das kann funktionieren oder auch nicht.

Gerade wenn eine Unverträglichkeit oder Allergie vermutet wird, sollte man eine ganz korrekte Ausschlussdiät durchführen – das ist aufwendig und oft ein langer Weg über Monate, aber es lohnt sich.

Aber was ist eine Ausschlussdiät eigentlich und wie wird sie richtig durchgeführt?

Zunächst einmal – eine gute Ausschlussdiät bedeutet, weglassen – und zwar ALLES, was Hund oder Katze bisher bekommen haben.

Das heißt, wirklich alles!

  • Kein Trockenfutter, keine Kauartikel, keine getrockneten Snacks oder Leckerchen, denn es könnte auch eine Unverträglichkeit auf Futtermilben vorliegen (es wird auf den Kot der Milben reagiert)
  • Alles, was bisher an Tierarten verfüttert wurde (häufig Rind und/oder Geflügel), ist tabu.
  • Kein Nassfutter aus Dose oder in Wurstform, denn auch auf Bindemittel oder Mineralstoffmischungen kann reagiert werden
  • keine Öle, Kräuter, kein Ei, kein Seealgenmehl, nichts an Zusätzen, kein Käse, kein Leberwurstbrot, kein Ei

Eine korrekte Ausschlussdiät startet standardmäßig mit:

Nur Muskelfleisch einer Tierart, die ihr noch nie verfüttert habt – z.b. Pferd, Kaninchen, Känguru

EINE pflanzliche Komponente, die ihr auch noch nie verfüttert habt – z.b. Süßkartoffel, Kürbis, Pastinake, Reis, Topinambur usw.

Sonst nichts. Gar nichts. Nada. Niente. Einzige Ausnahme sind notwendige, durch den Tierarzt verordnete Medikamente.

Ob die gewählten Zutaten roh oder gekocht verfüttert werden, ist völlig egal. Wurde bisher Trockenfutter oder Nassfutter gegeben, ist es sicherlich von Vorteil, das Fleisch (und die pflanzliche Komponente) zunächst zu kochen.

Wichtig ist nur, dass von einem Tag auf den anderen umgestellt wird, also nicht mit dem bisherigen Futter mischen. Das kann natürlich leider auch erstmal zu Verdauungsproblemen führen, ist aber alternativlos.

Die ersten Tage gibt es nichts dazu – gar nichts. Natürlich fehlen dann wichtige Nährstoffe, aber das ist nicht so dramatisch – über ein paar Tage oder Wochen ist das absolut in Ordnung, eine Schonkost ist ja auch nicht ausgewogen.

Bitte ein paar Tage Geduld, häufig gibt es am Anfang Verdauungsschwierigkeiten oder das neue Futter wird abgelehnt. Das sollte sich aber schnell einpendeln.

Nur wenn es gar nicht funktioniert, solltet etwas geändert werden – dann sollte eine andere Tierart oder eine andere pflanzliche Komponente versucht werden.

Wird das neue Futter angenommen und vertragen, sollten die Symptome allmählich verschwinden. Erste Besserung bemerkt man häufig schon nach wenigen Tagen. Dann ist man auf dem richtigen Weg und kann nun langsam(!) anfangen, das Futter um fehlende Nährstofflieferanten zu ergänzen.

  1. Calcium: Knochenmus oder gewolfte Knochen der gewählten Tierart – falls nicht verfügbar, bitte Calciumcarbonat oder -Citrat wählen. Auf keinen Fall Knochenmehl (Stichwort Futtermilben), auch keine Eierschale oder Algenkalk.
  2. Innereien: Diese liefern wichtige Nährstoffe, wie B-Vitamine, Vitamin A, Spurenelemente. Falls nicht verfügbar von der gewählten Tierart, müsst ihr auf ein hypoallergenes Komplettsupplement ausweichen, ideal ist das allerdings nicht.
  3. Fett – wenn ihr die Ausschlussdiät mit von Natur aus sehr magerem Fleisch angefangen habt wie Pferd, Kaninchen oder Hirsch, ergänzt schrittweise etwas Fett von der gewählten Tierart. Sollte das nicht gehen, wäre Kokosöl eine Alternative.
  4. Zu guter Letzt sollten Vitamin D, Vitamin E und Jod noch ergänzt werden. Hier sollte man anfangs vorsichtshalber auf Tropfen zurückgreifen – die Dosis kann ausgerechnet werden.

Bitte alles schrittweise, nach und nach einführen. Immer, wenn etwas Neues dazu gekommen ist, ein paar Tage abwarten, ob das gut vertragen wird, bevor wiederum eine neue Komponente/Veränderung dazu kommt.

Sind alle Punkte „abgearbeitet“, sind die Mahlzeiten ausgewogen und alle wichtigen Nährstoffe sollten nun vorhanden sein. Theoretisch könnte man so bis in alle Ewigkeit weiter füttern – oder man macht sich auf die weitere Reise und testet weitere Futtermittel.

Nach und nach kann getestet werden:

  • Weitere Gemüsesorten
  • Fleisch, Innereien oder Knochen von anderen Tieren
  • Kauartikel und getrocknete Snacks? Bitte bei der gewählten Tierart bleiben!
  • Wenn eine Rückkehr zu Fertigfutter gewünscht ist – funktioniert die gewählte Tierart auch als Nassfutter oder sogar Trockenfutter?
  • Wenn es bei BARF bzw. Kochen bleiben soll – können Zusätze, wie z.b. Jodtropfen oder Vitamin D Tropfen, auch durch natürliche Lieferanten (Seealgenmehl, Dorschlebertran) ersetzt werden?

Bitte bei der Einführung neuer Komponenten sehr behutsam sein und darauf achten, ob sich wieder Verschlechterung einstellt. Wenn ja, den neuen Bestandteil sofort weglassen. Wenn nein – schön, damit kann der Speiseplan erweitert werden, also mehr Auswahl.

Es kann unter Umständen Monate dauern, bis sicher ist, was vertragen wird und was nicht. Es ist auch gut möglich, dass eine Ausschlussdiät überhaupt nichts bewirkt, weil der Auslöser für die Beschwerden ganz woanders liegt. So frustrierend das auch sein mag – auch dann ist eine Ausschlussdiät nicht vergebens, denn so kann man mit Gewissheit sagen, am Futter liegt es nicht.

Eine Allergie bzw. Unverträglichkeit auf Milben (Hausstaub- oder Futtermilben) oder auf Gräser/Pollen ist genauso möglich wie auf Duftstoffe (Waschmittel!), Tierhaare (Lammfell, Lederhalsbänder) oder diverse Chemikalien, wie Lösungsmittel – dann bitte auch daran denken, dass nicht nur Kunststoff-Näpfe oder Napfunterlagen, sondern auch z.b. neue Möbel belastet sein können.

Allergien können sowohl angeboren sein als auch in jedem Alter erstmals auftreten.

Leider kommt eine Unverträglichkeit/Allergie auch selten alleine. Sofern ein Hund oder eine Katze Allergien/Unverträglichkeiten hat oder entwickelt, sollte man grundsätzlich sehr achtsam sein und die „Belastung“ generell möglichst gering halten. Das funktioniert tatsächlich am ehesten über BARF oder selbstgekochtes Futter, denn damit kann man die Rationen individuell und passgenau zusammenstellen.

Eine Ode an Taurin

Katzenbesitzer wissen, wie wichtig es ist, dass Katzen über die Nahrung Taurin bekommen, weshalb es industriell hergestelltem Katzenfutter zugesetzt wird.

Was aber kaum einer weiß – alle Tiere, auch der Mensch, benötigen und enthalten Taurin im Körper.

Viele Lebewesen, darunter Menschen und Hunde, stellen Taurin selber im Körper her, eine Zufuhr über die Ernährung ist bei erwachsenen Individuen daher in der Regel nicht nötig. Andere Lebewesen, wie Katzen und Frettchen, benötigen Taurin dagegen essentiell über die Nahrung.

Was ist Taurin überhaupt und was macht es im Körper?

Taurin ist keine eigenständige Aminosäure, sondern ein Abbauprodukt aus Cystein, das sowohl in Keratin (Federn, Haaren) vorkommt als auch im Körper aus Methionin (einer essentiellen Aminosäure) gebildet wird.

Die genaue Funktion von Taurin ist noch ungeklärt, obwohl so viel davon im Körper enthalten ist – es gibt ständig neue Erkenntnisse.

Zu den bisher gesicherten Aufgaben von Taurin im Stoffwechsel gehören die Bildung von Gallensäurekonjugaten (Fettverdauung), die Beeinflussung der Signalübertragung in den Zellen, die Entwicklung des Zentralnervensystems und der Herzfunktion. Taurin spielt auch bei der Verwertung von Calcium im Körper eine Rolle und wirkt dabei im Nervensystem als Neuromodulator, ist also für die normale Funktion des Gehirns unverzichtbar.

Taurin ist auch ein starkes Oxidans und kann vor oxidativen Schäden und Entzündungsprozessen schützen. Damit sorgt es in der Netzhaut im Auge für Membranstabilität und Funktion der Sehzellen. Es gibt auch Hinweise, wonach Taurin den Blutzuckerspiegel, Cholesterin und zu hohen Blutdruck senkt.

Bei allen Spezies konnte nachgewiesen werden, dass der Tauringehalt im Körper abnimmt, je älter ein Lebewesen wird – und jetzt wird es interessant:

Bei Mäusen konnte nachgewiesen werden, dass eine zusätzliche Taurinzufuhr die Lebenserwartung um 18-25% verlängert. Altersbedingte funktionelle Erkrankungen von Organen, des Immunsystems, des Gehirns, des Darms und der Knochen wurden bei Mäusen und bei Affen durch die Zufuhr von Taurin reduziert, sogar teilweise revidiert.

Klingt fast, als wäre Taurin ein Wundermittel, nicht wahr?

Taurin wird auf jeden Fall in der Ernährung von Hunden ziemlich unterschätzt. Die vor einigen Jahren bekannt gewordene Studie, dass Hunde, die mit getreidefreien Fertigfutter ernährt wurden, eine DCM (eine Herzerkrankung) entwickelt haben, die durch Ernährungsumstellung aber „geheilt“ werden konnte, ist vielleicht einigen Hundebesitzern bekannt.

Mittlerweile weiß man, dass nicht die Abwesenheit von Getreide, sondern die ersatzweise Verwendung von größeren Mengen Hülsenfrüchten in getreidefreiem Futter das Problem ist – Hülsenfrüchte scheinen die Taurinsynthese bei  Hunden zu hemmen.

Taurin ist hitzeempfindlich und bindet sich an Sauerstoff. In allen Lebensmitteln tierischer Herkunft, also auch rohem Fleisch, Innereien und Knochen ist Taurin enthalten, der Gehalt nimmt aber durch Erhitzen und Sauerstoffkontakt ab. Übrigens enthält sogar menschliche Muttermilch Taurin…😉

In industriell hergestelltem Hundefutter wird Taurin bisher nicht oder nur von einigen Herstellern zugesetzt. Wir finden das sehr schade, denn wir wissen aus eigener Erfahrung und denen unserer Kunden, dass die positiven Wirkungen, wenn Hunde Taurin über die Ernährung aufnehmen, sehr erstaunlich sind.

Wir empfehlen Taurin häufig zusätzlich zum Futter vor allem bei älteren Hunden, bei chronisch kranken Hunden (vor allem Allergikern und bei Erkrankungen des Verdauungstraktes), bei Funktionsstörungen des Nervensystems, bei Erkrankungen des Herzens und des Bewegungsapparates. Dies gilt vor allem, wenn Hunde Fertigfutter (trocken oder nass) ohne Taurinzusatz erhalten oder bekocht werden.

Taurin kann den Muskelabbau verhindern, das Herz und die Augen kräftigen, entzündliche Prozesse mildern, den Calciumstoffwechsel beeinflussen, die Funktion von vielen Organen, unter anderem der Bauchspeicheldrüse, der Nieren und der Leber, verbessern. Verdauungsprobleme werden häufig gemildert und der Bewegungsablauf wird flüssiger. Auch bei alten Hunden, die schon erste Anzeichen von Verwirrung oder Demenz zeigen oder deren Stubenreinheit etwas nachlässt, kann Taurin deutliche Verbesserung zeigen, ja sogar manchmal das gefürchtete Vestibularsyndrom verhindern oder deutlich abmildern. Auch bei Epilepsie oder Autoimmunerkrankungen kann Taurin stabilisierend wirken. Taurin soll aufgrund seiner Wirkungsweise auf das Nervensystem auch angstlösend wirken.

In der natürlichen Ernährung von Hunden ist Taurin ein natürlicher Bestandteil und es wird zusätzlich vom Hund selbst synthetisiert. BARF baut die natürliche Ernährung nach und enthält damit ebenfalls bereits Taurin. Aber auch hier kann eine moderate zusätzliche Ergänzung (etwa 1g auf 1 kg Futter) hilfreich sein.

Taurin ist aber dennoch kein Wundermittel.

Die zusätzliche Gabe von Taurin verhindert lediglich den altersbedingten Abbau des Tauringehaltes im Körper und hilft, wenn aus irgendeinem Grund im Körper des Hundes die Taurinsynthese nicht mehr richtig funktioniert.

Eventuell ist dieser Umstand auch mit ein Grund dafür, dass Hunde, die mit selbst zusammengestellten Rationen (home made Food) ernährt werden, durchschnittlich bis zu 3 Jahre länger leben als Hunde, die ausschließlich Fertigfutter bekommen? (Lippert/Saby, 2003)

Bisher konnte auch keine Toxizität von Taurin festgestellt werden. Ein eventueller Überschuss wird vom Körper ausgeschieden.

 

Fazit – wer sich mit Taurin einmal näher beschäftigt, wird in unser Loblied auf das Taurin mit einstimmen.

 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Simone Wurth, Lillys Bar

 

 

Quellen (auszugsweise)

https://www.ukrmb.co.uk/images/LippertSapyFullReport.pdf

https://www.netdoktor.de/medikamente/taurin/

https://link.springer.com/article/10.1023/A:1014890219513

https://pubchem.ncbi.nlm.nih.gov/compound/1123

https://link.springer.com/article/10.1007/s00421-002-0679-0

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/143766/Taurin-verlaengert-im-Tierversuch-Lebensspanne-und-verzoegert-Alterung

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/B9780123750839000118?via%3Dihub

https://www.nature.com/articles/s41430-021-01010-4

https://www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/taurin-100.html

https://www.science.org/doi/10.1126/science.abn9257

https://www.medikamente-per-klick.de/apotheke/ernaehrungslexikon/taurin/

https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/research-in-context/details/news/taurin-als-pille-fuer-langlebigkeit/

https://www.deisterapotheke.de/gesundheitsbibliothek/index/taurin/

Die Sache mit dem Schwarzkümmelöl

Kaum hat die Zeckensaison begonnen, wird auch wieder über Schwarzkümmelöl geredet.

Aber warum ist das so? Hilft Schwarzkümmelöl wirklich gegen Zecken, ist es wirklich frei von Nebenwirkungen? Schauen wir uns das mal genauer an.

2014 erregte Alexander Betz mit seiner Auszeichnung im bayerischen Landeswettbewerb „Jugend forscht“ Aufsehen.

Er hat festgestellt, dass der familieneigene Hund, der aufgrund vieler Allergien auf Rohfutter umgestellt wurde und unter anderem auch Schwarzkümmelöl ins Futter bekam, so gut wie keine Zecken mehr hatte.

Also hat er experimentiert. Dafür fing er Zecken ein und bot ihnen ein Gemisch aus Blut und Schweiß an, auf das die Zecken natürlich reagierten. Im nächsten Schritt hat er dieses Gemisch mit Schwarzkümmelöl versetzt – dies führte dazu, dass die Zecken das neue Gemisch mit dem Öl mieden.

Er konnte so nachweisen, dass Zecken Schwarzkümmelöl meiden bzw. Schwarzkümmelöl eine abschreckende Wirkung auf Zecken hat.

Seitdem wird Schwarzkümmelöl eifrig beworben – als DAS Mittel gegen Zecken, das völlig natürlich und völlig ungefährlich ist, nur ein paar Tropfen ins Futter und die Zeckenzange kann eingemottet werden.

Doch so einfach ist das nicht.

Schwarzkümmelöl enthält ätherische Öle (vor allem Thymochinon), Phenole, Sterole, Alkaloide (z.b. das Indazol-Alkaloid Nigellicin) und Saponine (z.B. α-Hederin), außerdem gesättigte, einfach ungesättigte und viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Die ätherischen Öle sowie die Bestandteile Nigellicin (ein Indazol-Alkaloid) und die Saponine werden über die Leber abgebaut.

Bisher ist nur beim Menschen und bei Ratten gesichert bekannt, dass auch hohe Mengen Schwarzkümmelöl oder auch wässriger Auszug aus Schwarzkümmelsamen keinerlei Einfluss auf die Leber haben.

Für Hunde und für Katzen gibt es solche Studien bisher nicht. Allerdings können die Ergebnisse beim Menschen und bei Ratten nicht 1:1 auf Hunde oder Katzen übertragen werden – warum, ist eigentlich ganz einfach erklärt.

Es herrscht allgemeine Einigkeit darüber, dass Katzen aufgrund ihrer Glucoronidierungsschwäche (das bedeutet, dass ihre Leber bestimmte Enzyme nicht produziert) keinerlei ätherische Öle bekommen sollten. Viele Stoffe, die für uns Menschen unbedenklich sind, sind für Katzen tödlich.

Viele wissen nicht, dass für den Hund Ähnliches gilt – er hat eine Acetylierungsschwäche. Das heißt, auch er produziert in seiner Leber bestimmte Enzyme nicht, allerdings andere als die Katze.

Diese Acetylierungsschwäche ist übrigens so ziemlich einzigartig, sie kommt von allen Tierarten dieser Welt lediglich noch bei der Dickschwanzspitzmaus vor.

Diese „Schwächen“ führen dazu, dass bestimmte Stoffe im Organismus nicht abgebaut werden können. Sie reichern sich an und können zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden führen. Bei Katzen sind das natürlich viel mehr Stoffe als beim Hund (Lilien, Orchideen, fast alle ätherischen Öle, viele Antiparasitika), aber auch für den Hund sind einige Stoffe gefährlich – wir wissen das bei Paracetamol, Ibuprofen, Macadamia-Nüssen, um einige Beispiele zu nennen.

Schwarzkümmelöl wird bei Hunden vor allem therapeutisch eingesetzt – vor allem bei Allergien, da auch Stoffe enthalten sind, die sich an die Histamin-Rezeptoren setzen. Allerdings werden nur geringe Mengen (wenige Tropfen) gegeben und das auch nicht dauerhaft.

Nun soll die gleiche Menge, also wenige Tropfen, dauerhaft bzw. über mehrere Monate ins Futter gegeben, auch eine Wirkung gegen Zecken haben.

Schaut man sich den Versuchsaufbau aus „Jugend forscht“ genauer an, fragt man sich schon, wie das funktionieren soll.

Zecken reagieren auf den Geruch von Schwarzkümmelöl, was an den enthaltenen ätherischen Ölen liegt.

Wenige Tropfen täglich ins Futter reichen nicht aus, damit der Hund nach Schwarzkümmelöl riecht. Man bräuchte wesentlich größere Mengen, um einen echten Effekt zu erzielen – und das wäre für den Hund lebertoxisch.

Aber auch die geringen Mengen, also die wenigen Tropfen täglich, dafür über einen längeren Zeitraum, haben bei vielen empfindlichen Hunden schon Einfluss, sie reagieren mit erhöhten Leberwerten.

Warum das bei „Jugend forscht“ nicht nur im Labor, sondern auch am lebenden Hund funktioniert hat? Nun, das kann viele Gründe haben.

Einer davon ist sicherlich, dass bei dem Hund aufgrund seiner Allergien das Futter umgestellt wurde – die Ernährung hat durchaus Einfluss auf den individuellen Körpergeruch.

Wenn ein Hund mit vollem Körpereinsatz frisst, hat ein guter Teil des Futters auch Kontakt mit dem Hundegesicht – und gerade der Geruch von Schwarzkümmelöl ist recht penetrant.

Eine Bemerkung am Rande dazu sei erlaubt: Sicherlich wissen viele, das Schwarzkümmel ursprünglich aus Ägypten kommt. Schwarzkümmelsamen und Schwarzkümmelöl gehören bei den dort lebenden Menschen sozusagen zur täglichen Ernährung dazu.

Stellt sich die Frage, warum ausgerechnet Ägypten eines der Länder mit den schlimmsten Parasitosen ist – die haben da wirklich einige fiese Dinger – wenn der Verzehr von Schwarzkümmelöl doch so wirksam gegen Parasiten sein soll.

Jetzt ist es aber nicht so, dass Schwarzkümmelöl und Hund sich gar nicht vertragen.

Wenn ihr Schwarzkümmelöl äußerlich anwendet, habt ihr genau den gleichen Effekt, der bei „Jugend forscht“ vorgestellt wurde – die Zecken meiden den Geruch.

Verreibt ein klein wenig Kokosöl zwischen den Händen, gebt einige wenige Tropfen Schwarzkümmelöl dazu, nochmal gut verreiben und ganz oberflächlich über den Hund streichen – vor allem die Stellen, die am ehesten mit Zecken in Kontakt kommen, Beine, Bauch, Kopf und Hals.

Alternativ könnt ihr auch einfach einige Tropfen Schwarzkümmelöl auf die Bürste eures Hundes geben und täglich bürsten oder statt Kokosöl auch einfach ein Fellpflegespray nutzen. Wichtig ist nur, dass das Schwarzkümmelöl nicht unverdünnt eingesetzt wird.

Bei Allergien ist Schwarzkümmelöl innerlich angewendet auch durchaus wirkungsvoll – die Bestandteile docken an die Histamin-Rezeptoren an, was allergische Reaktionen abmildert. Äußerlich angewendet, pflegt es Haut und Fell, soll auch antientzündlich und antiseptisch wirken.

Bei Mäusen und Ratten wurde in Tierversuchen auch eine antiparasitäre Wirkung verschiedener Schwarzkümmel-Zubereitungen auf einige Parasiten festgestellt – Plasmodien, Trichonomas, Leishmaniose und Schistosoma.

In klinischen Studien an Menschen wurde auch ein positiver Einfluss auf Vitiligo festgehalten.

Schwarzkümmelöl, wässrige Auszüge aus Schwarzkümmelsamen und Schwarzkümmelsamen haben also durchaus tolle Wirkungen.

Bei der Verwendung als Zeckenabwehr, innerlich verabreicht, übersteigt das mögliche Risiko aber den – therapeutisch nicht belegbaren – Nutzen.

 

 

Quellen: Uniklinik Freiburg Addenda Schwarzkümmelöl (und dort genannte Studien), wissenschaftler.de, Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie für die Veterinärmedizin, Pharmazeutische Zeitung 8/1999, Dissertation Barnsteiner, Uni München 2012, Hassanien et al., 2015, Ibrahim et al., 2017 (Inhaltsstoffe Schwarzkümmelöl), Nakura, 1995 (Nat-Aktivität Caniden)

Bild mit freundlicher Genehmigung von Marion Heckmann-Barkowsky, bunternapf.de

10 Jahre PfotenBar

Ist es denn zu glauben – die PfotenBar wird 10 Jahre alt!

Natürlich muss das gefeiert werden und deshalb haben wir uns neben unserer Rabattaktion auch einige weitere Überraschungen einfallen lassen.

Auf mindestens weitere 10 Jahre – wir machen genau so weiter wie bisher, versprochen!

 

Jubiläumsfest Tierheim Düsseldorf

Der Tierschutzverein Düsseldorf wird 150 Jahre alt!

Das muss natürlich gefeiert werden – mit einem bunten Fest am 26.08.2023.

 

Von 11 bis 16 Uhr gibt es ein buntes Programm – für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt und ihr findet viele bunte Stände von unterschiedlichen Ausstellern. Lasst euch überraschen, das Tierheim hat sich einiges einfallen lassen!

Wir sind natürlich wieder mit dabei und bringen diesmal Hunde-Eis mit – mit etwas Glück gewinnt ihr bei der Tombola auch einen der von uns gestifteten Preise.

 

Sehen wir uns?

Das Tierheim Düsseldorf findet ihr auf der Rüdigerstraße 1 in 40472 Düsseldorf.