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Autor: Die Pfotenbar

Neue Vortragsreihe zum Thema BARF startet ab September 2017

Unsere Barf-Vorträge sind inzwischen legendär – aufgrund der großen Nachfrage starten wir ab September mit neuen Terminen und einem neuen Konzept.

Die Vorträge finden jetzt nicht mehr an einem Samstagnachmittag, sondern jeweils Dienstag immer abends statt. Dazu konzentrieren wir uns zu jedem Vortrag ausschließlich auf das entsprechende Thema – das hat den Vorteil, dass jede(r) interessierte Hunde- oder Katzenbesitzer(in) sich die passenden Abende heraussuchen kann.

Die ersten Termine stehen bereits fest, Anmeldungen sind ab sofort möglich. Weitere Termine sind in Planung!

Termine:

  1. Barf – Grundlagen für Hunde

    05.09.2017, 19 Uhr bis ca. 21 Uhr

  2. Barf – Grundlagen für Katzen

    19.09.217, 19 Uhr bis ca. 21 Uhr

  3. Barf für Welpen, Junghunde und Kitten

    26.09.2017, 19 Uhr bis ca. 21 Uhr

  4. Barf bei Erkrankungen des Bewegungsapparates – für Hunde und Katzen (Grundlagenkenntnisse erforderlich)

    10.10.2017, 19 Uhr bis ca. 21 Uhr

  5. Barf bei Nierenerkrankungen – für Hunde und Katzen (Grundlagenkenntnisse erforderlich)

    17.10.2017, 19 Uhr bis ca. 21 Uhr

  6. Barf bei Allergien und Ausschlussdiäten – für Hunde und Katzen (Grundlagenkenntnisse erforderlich)

    24.10.2017, 19 Uhr bis ca. 21 Uhr

Anmeldung: Da die Teilnehmerzahl auf maximal 10 Personen begrenzt ist, ist eine frühzeitige Anmeldung empfehlenswert.

Die Kosten je Vortrag betragen 25 EUR inklusive einem ausführlichen Skript zum mitnehmen.

Der Kartenvorverkauf startet ab sofort!

Kartenreservierungen (maximal 48 Stunden) telefonisch unter 0211/56680371 oder per email unter gabriele@die-pfotenbar.de

Wir freuen uns auf euch!

Sommerfest in der PfotenBar am 08.07.2017

Es ist wieder soweit – nach dem großen Erfolg im letzten Jahr veranstalten wir wieder ein Sommerfest.

Am 08.07.2017 verwandelt sich der Hof der PfotenBar in einen Treffpunkt für Hunde- und Katzenbesitzer.

Freut euch auf tolle Mitmach-Aktionen, Vorführungen, Informationsstände und Angebote rund um Hund und Katze. Immer zur vollen Stunde wird es eine tolle Aktion geben – zum Mitmachen, zum Zuschauen, zum Zuhören, aber auch sonst wird euch viel geboten.

Shoppen, Lachen, Lernen, Informieren, Treffen, Quatschen, Spielen, Austausch, an alles ist gedacht.

Wieder ist dieses Sommerfest ein Gemeinschaftsprojekt unseres Netzwerks von verschiedenen Anbietern rund um Hund und Katze aus oder um Düsseldorf – diesmal sogar noch etwas größer und vielfältiger, mit neuen und bekannten Gesichtern.

Wir alle freuen uns auf euch und eure Vierbeiner!

Übrigens: Der Parkplatz der PfotenBar ist an diesem Tag nur eingeschränkt nutzbar, ihr findet aber auf der Fichtenstraße und der Pinienstraße genug Parkplätze.

SV OG Düsseldorf Benrath Reisholz

Unsere Vorstellungsreihe geht weiter – diesmal mit einem kleinen, aber feinen Verein.

Kennt Ihr Schäferhundvereine? Das sind doch die, die ständig ihre Hunde anbrüllen, deren Hunde stundenlang in der Kälte im Auto oder in der Box warten müssen, während die Besitzer sich einen saufen, wo mit Starkzwang und tierschutzrelevanten Mitteln die Hunde dressiert und scharf gemacht werden?

Tatsächlich? Nun ja – das war vielleicht im vorletzten Jahrhundert.

Dieses Vorurteil hält sich immer noch hartnäckig und pauschal – man darf sich eigentlich gar nicht trauen, zu sagen, man ist in einem Hundeverein Mitglied oder geht dort regelmäßig trainieren.

Über die letzten Jahre habe ich einen Hundeverein näher kennengelernt, über den ich  heute berichten will.

Die SV OG Düsseldorf Benrath Reisholz ist eine kleine Ortsgruppe des großen Schäferhundevereins. Als solcher haben sie sich nicht nur dem Hundesport an sich, sondern vor allem der Rasse des Deutschen Schäferhundes verschrieben – allerdings sind Halter aller Rassen dort herzlich willkommen.

Dabei sind sie vor allem Hundeliebhaber – wie überall gehen auch die Hundevereine größtenteils mit der Zeit und moderne Ausbildungsmethoden, z.b. die positive Bestärkung über Clickerarbeit, haben schon lange Einzug in die Welt des Hundesports gehalten.

So ist es auch in der OG Reisholz. Es ist ein kleiner Verein, der keine Kurse für jedermann anbietet, aber jedem, der interessiert ist, gerne Tür und Tor öffnet, erklärt und weiterhilft – Voraussetzung ist dabei, auch Mitglied zu werden. Übrigens unabhängig von der Rasse…;-)

Dabei geht es aber nicht ausschließlich um Kadavergehorsam auf dem eingezäunten Rasen, sondern die Mitglieder im Verein sind auch rund um den Hund sehr hilfsbereit. Bei Problemen im Alltag, Probleme mit dem Futter oder anderen Dingen sind die Mitglieder dort immer sehr bemüht, zu helfen – und sei es nur mit Empfehlungen von Tierärzten, Tierphysiotherapeuten, Ernährungsfachleuten oder sonstigen Hilfestellungen.

Was mir an dieser kleinen, aber feinen Ortsgruppe besonders gefällt – sie engagieren sich sehr stark. So unterstützen sie diverse Tierschutzorganisationen – beispielsweise haben sie in den letzten Jahren Spendenaktionen für Tierheime, Tierschutzorganisationen im Ausland oder die Tiertafel Düsseldorf selber organisiert oder waren daran beteiligt, sie haben Wanderungen für den guten Zweck mitgemacht oder mal eben tatkräftig bei Aktionen mit angepackt.

Regelmäßig bietet der Verein Aktionstage für Schulen an, vor allem für Kinder mit körperlichen oder geistigen Handicaps. Dabei dürfen die Kinder einen ganzen Tag lang hautnah mit den Hunden spielen, sie streicheln, mit ihnen spazieren gehen oder sogar üben, ihnen wird viel erklärt, wie man mit Hunden richtig umgeht oder was man nicht tun sollte. Für die Kinder ist das ein grandioser Tag, viele blühen regelrecht auf. Da ich viele Hunde der Mitglieder dort persönlich kenne, kann ich das gut verstehen…;-)

Gelegentlich organisiert der Verein auch interessante Vorträge oder Seminare, zu denen jedermann immer herzlich eingeladen ist.

Eine besondere Aktion entstand aus dem „Tag des Hundes“, einer Aktion, die der VDH – der große deutsche Dachverband der Hunderassen – ins Leben gerufen  hat. An diesem Tag beteiligen sich deutschlandweit viele Hundevereine, Tierarztpraxen, Tierheilpraktiker, Hundeschulen und und und mit einer Art „Tag der Offenen Tür“ und diversen Aktionen.

Die OG Reisholz hat daraus etwas ganz Eigenes gemacht – nämlich einen Tag „Rund um den Hund“.

An diesem Tag wird der Hundeplatz in einen Ort für Hundefreunde verwandelt – mit vielen Aktionen und Angeboten.

Nur wenige wissen, wie viel Arbeit und Organisation dahinter steckt – und wie viel Herzblut, körperliche Arbeit und Nerven die Mitglieder, allen voran die Ausbildungswartin Denise, investieren, um diesen Tag zu etwas Besonderen für Hundefreunde jeglicher Coleur zu machen.

Wir von der PfotenBar waren seit der ersten Veranstaltung 2014 dabei – und ich muß sagen, es war jedes Mal eine Freude.

Selten erlebe ich einen Verein, in dem die Mitglieder so gut organisiert sind, so hilfsbereit, sich so viel Mühe geben und bis zum Schluss, obwohl müde, kaputt und sicher durch und durch erledigt, für jeden Gast ein Lächeln haben.

Jedes Mal ist mindestens eine Tierschutzorganisation vertreten, seit letztem Jahr wird auch eine Tombola mit tollen Preisen zugunsten des Tierschutzes veranstaltet.

Jedes Jahr wird vorher in monatelanger Arbeit geplant, organisiert und interessante Aussteller werden ausgesucht, damit an diesem Tag Hundehaltern von nah und fern ein toller Tag geboten wird.

Für mich ist die OG, so wie ich sie und deren Mitglieder kennengelernt habe, ein kleiner, aber feiner Verein, deren Mitglieder wirklich mit Herzblut dabei sind und sich auch über den Tellerrand hinaus engagieren.

Es lohnt sich wirklich, dort mal reinzuschauen.

Vielleicht am diesjährigen Tag „Rund um den Hund“ am 14. Mai 2017? Wir sind übrigens wieder mit dabei!

Mehr Informationen findet ihr unter: http://svog-benrath-reisholz.de/

Kleiner BARF-Grundkurs – Teil 3 – Muskelfleisch hat viele Gesichter

BARF ist ein immer größeres Thema – fast jeder Hunde- oder Katzenbesitzer hat schon davon gehört oder darüber gelesen.

Allerdings stellen wir von der PfotenBar immer wieder fest, dass häufig Unsicherheit über die einzelnen Bestandteile beim BARFen herrscht. In Teil 1 und 2 ging es um Innereien und Knochen – heute schauen wir uns mal „Muskelfleisch“ genauer an. Immerhin ist Muskelfleisch sozusagen die Hauptzutat beim BARFen.

Muskeln findet man an ganz vielen Stellen im Körper – es gibt glatte Muskulatur (z.B. Magen, Darm, Atemwege, Gebärmutter, Harnwege, Adern und Venen)  und die sogenannte quergestreifte Muskulatur, die sich weiter unterteilen lässt in Skelettmuskulatur und Herzmuskulatur.

Beim BARFen meint man, wenn man von Muskelfleisch redet, vor allem die quergestreifte Muskulatur – also die Muskeln, die alle mehr oder weniger selber aktiv arbeiten, meistens direkte Skelettmuskulatur.

Die Zusammensetzung von Muskelfleisch variiert sehr stark, je nachdem, welche Aufgabe die Muskeln im Körper haben. Manche Muskeln sind stark durchblutet, während andere dagegen stark von Sehnen, Bindegewebe oder Fett durchzogen sind.

Was viele nicht wissen – Muskelfleisch ist nicht nur das, was auch als solches bezeichnet wird.

 

Lefzen/Maulfleisch sind z.b. die Lippen und das Backenfleisch vom Rind. Es hat einen guten Anteil von Fett und Bindegewebe, ist bei Hunden und Katzen sehr beliebt und vor allem die Backen gelten auch beim Menschen häufig als Delikatesse. Es wirkt teilweise etwas „schwammig“, ist tatsächlich aber sehr zart.

 

Schlund ist die Speiseröhre  vom Rind – nicht zu verwechseln mit der Luftröhre (die tatsächlich in erster Linie aus Knorpel besteht). Es ist ein sehr  feines, mageres Fleisch mit einem Anteil an Sehnen, gut durchblutet und hat zu Unrecht einen schlechten Ruf: Beim Rind sitzt die Schilddrüse unterhalb des Kehlkopfes, zwischen Schlund und Luftröhre. Unseriöse Hersteller wolfen häufig Schlund und Luftröhre gemeinsam und entfernen die Schilddrüse vorher nicht. Der Schlund an sich hat aufgrund der Nachbarschaft zur Schilddrüse bereits einen etwas höheren Jodgehalt, die Schilddrüse dagegen ist der größte Jodspeicher im Körper. Der durch das mitverarbeiten der Schilddrüse teilweise massiv erhöhte Jodgehalt kann vor allem bei Hunden, die viel Schlund bekommen, zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen. Es spricht nichts dagegen, Schlund oder Schlundfleisch gelegentlich zu füttern, aber bitte – in Maßen, nicht in Massen und vor allem – von seriösen Herstellern, welche sicherstellen, dass die Schilddrüse nicht mit verarbeitet wird.  Kleiner Tipp – SchlundFLEISCH ist wirklich nur die Speiseröhre, also die reine Muskulatur, ohne Beimischung von Knorpel oder Schilddrüsengewebe.

 

Kopffleisch ist das ziemlich feste Fleisch, das den Schädel umgibt. Häufig sind Knorpel mit enthalten, häufig ist ein guter Gehalt an Fett und auch Bindegewebe/Sehnen dabei, was es zu einem sehr beliebten Fleisch macht. Häufig werden auch Lefzen und Backenfleisch als Kopffleisch angeboten – was auch nicht verkehrt ist, es ist ja das Fleisch vom Kopf..;-)

 

Kronfleisch bzw. Saumfleisch ist das Zwerchfell – es ist ein innenliegender, sehr aktiver und gut durchbluteter Muskel, der die inneren Organe schützt, Brust und Bauchbereich voneinander trennt, sehr viel Sehnengewebe enthält und an der Atmung mit beteiligt ist.

 

Kehlkopf kennen viele als Kauspaß – was aber viele nicht wissen, es gibt auch Kehlfleisch. Der Kehlkopf sitzt im Körper auf einer Knorpelgabel, die mit Fleisch umgeben ist – das ist ein sehr feines, zartes, mageres Fleisch, ein Muskel, der den Kehlkopf in der Bewegung (z.b. beim Schlucken) abfedert und bewegt. Reine Kehlköpfe sind fast nur Knorpel, das Kehlfleisch ist allerdings die Gabel mitsamt dem Fleisch. Kehlfleisch ist recht knorpelhaltig, dabei aber relativ fettarm. Auch Kehlfleisch hat einen erhöhten Jodgehalt.

 

Die Zunge ist ein sehr großer, starker, sehr magerer und sehr gut durchbluteter Muskel. Zungenfleisch gilt auch für Menschen häufig als Delikatesse. Interessant für Katzenbesitzer – Zunge ist auch sehr reich an Taurin.

 

Magen und Darm gehören zur glatten Muskulatur, sind also ebenfalls Muskelfleisch –für BARF ist meist nur der Magen interessant, entweder von Wiederkäuern (Pansen und Blättermagen) oder vom Geflügel.

Geflügelmägen sind extrem festes Fleisch und sollten aufgeschnitten verfüttert werden – so kann man eventuelle Steine oder Reste von Futtergetreide besser erkennen und entfernen.

Geflügelmägen enthalten relativ viel Phosphor, weshalb sie bei Nierenerkrankungen besser nicht gefüttert werden sollten.

Pansen und Blättermagen werden beim BARFen sozusagen extra gerechnet und in den meisten BARF-Plänen auch separat aufgeführt, also nicht zum Muskelfleisch gezählt. Beides ist bei Hunden sehr beliebt, beide haben einen sehr moderaten Proteingehalt und enthalten mehr Calcium als anderes Muskelfleisch. Sowohl Pansen als auch Blättermagen ist eher weich und recht zäh. Der Anteil an Bindegewebe ist ebenfalls etwas höher, dazu kommen Enzyme und Überreste des vorverdauten Mageninhalts. Pansen ist außen von sehr fetthaltigem Gewebe eingehüllt, während Blättermagen eher mager ist.

 

Das Herz ist ein sehr starker, gut durchbluteter Muskel, der ununterbrochen arbeitet – auch Herz wird bei BARF in der Regel nicht pauschal als Muskelfleisch gerechnet, sondern anteilsmäßig sehr gering, wie Innereien, gefüttert. Der Grund ist der erhöhte Gehalt an Purin, was zu Durchfällen führen kann und auch bei diversen Erkrankungen, wie z.b. Leishmaniose, eher gemieden werden sollte. Herz enthält auch mehr Phosphor als Muskelfleisch. Generell ist Herz ein sehr mageres Fleisch, der Fettkranz eines Herzens besteht aus sehr hartem, schnittfestem Fett und ist deutlich zu sehen.

 

Die Skelettmuskulatur, also die Muskeln, die zur Fortbewegung erforderlich sind, ist meistens sehr gut durchblutet, so ist vor allem bei Geflügel das Schenkelfleisch dunkler und auch etwas fettreicher als das magere Brustfleisch.

 

Bauchfleisch ist meist sehr passive Muskulatur und sehr gut von Fett durchzogen – wir kennen es als  durchwachsenes Fleisch – während die Lenden-, Brust- und Rückenmuskulatur  sehr mager ist – wir kennen es als mageres Fleisch oder auch als Brustfilet, Lende, Filet, für den Menschen auch Roastbeef, Steak, Rouladen oder Schnitzel. Dieses Fleisch ist vor allem für den menschlichen Verzehr recht begehrt.

 

Stichfleisch ist das Halsfleisch, es bezeichnet das Fleisch rund um die Stelle, wo der Stich zum Ausbluten des Schlachttieres  gesetzt wird. Da hier sehr viel Blut durch das Fleisch fließt, teilweise später im Fleisch auch Klümpchen von geronnenen Blut zu sehen sind, ist es sehr anfällig für bakterielle Belastung, solle also sehr zügig verarbeitet werden und immer gut gekühlt aufbewahrt. Generell ist Stichfleisch ein tolles Fleisch, gut durchblutet, moderat durchwachsen, wenig Sehnen und Bindegewebe. Gelegentlich hört man davon, man solle kein Stichfleisch füttern, weil beim „Stich“ die Schilddrüse beschädigt werden könnte und damit Hormone ins Fleisch kommen. Diese Aussage kann man getrost vergessen – die Schilddrüse hat keinen flüssigen Inhalt, wie etwa die Galle oder Harnblase.

 

Geschlinge ist kein reines Muskelfleisch – der gesamte Komplex Zunge, Schlund, ein Anteil Lunge, Herz und eventuell Leber hängt sozusagen zusammen und wird als „Geschlinge“ bezeichnet. Es ist relativ mager und blutig und kann gut als Abwechslung gefüttert werden.

 

Alle genannten Beispiele können als „Muskelfleisch“ verkauft werden und sind damit sachlich gesehen korrekt deklariert. Kleiner Hinweis – da Schlund und Kehle bei vielen Barfern sehr in Verruf geraten ist, wird es mittlerweile tatsächlich häufig einfach als „Muskelfleisch“ verkauft – was per Definition auch vollkommen korrekt ist.

 

Anhand der Beispiele ist gut ersichtlich, wie variabel das Fleisch, dass sich unter dem Sammelbegriff „Muskelfleisch“ versteckt, sein kann.

Dies ist auch damit gemeint, wenn man liest oder hört, dass abwechslungsreich gebarft werden soll. Es geht nicht so sehr darum, möglichst viele verschiedene Tierarten zu füttern, sondern sich auch wirklich mal komplett „durch ein Tier zu füttern“.

 

Übrigens – Fisch fällt vom Prinzip her unter den Begriff „Muskelfleisch“ – er wird aufgrund seines hohen Jod- oder Vitamin-D-Gehaltes aber separat gerechnet, denn es sollte nur wenig davon gefüttert werden. Bei Fisch gibt es auch gar nicht so viele Varianten – es gibt halt das Fischfilet, was eigentlich den kompletten Körper beschreibt, die Innereien und ansonsten nur noch Kopf und Flossen. Gefüttert werden in der Regel ganze Fische (z.b. Sprotten), Fischköpfe (sehr beliebt – Lachsköpfe) oder eben das Filet. Fischinnereien sind im BARF-Speiseplan nicht vorgesehen.

Muskelfleisch gehört beim BARFen in jeden Napf. Es ist die Grundzutat bei der Rohfütterung, ergänzt um Knochen, Innereien, pflanzliche Anteile (Obst, Gemüse, evtl. Getreide), eventuell Fett und wenige Zusätze. Es ist also in jedem Fall sinnvoll und hilfreich, zu wissen, was alles unter diesen Begriff fällt und wir hoffen, mit diesem Beitrag ein wenig dabei zu helfen.

 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Carnes Doggi

 

Kleiner BARF-Grundkurs – Teil 2 – Knochen und Knorpel

BARF ist ein immer größeres Thema – fast jeder Hunde- oder Katzenbesitzer hat schon davon gehört oder darüber gelesen.

Allerdings stellen wir von der PfotenBar immer wieder fest, dass häufig Unsicherheit über die einzelnen Bestandteile beim BARFen herrscht. In Teil 1 unseres kleinen Grundkurses haben wir daher erklärt, warum Innereien beim BARFen so wichtig sind –heute geht es um Knochen und Knorpel.

Schaut man sich eine ganze Kuh, ein ganzes Kaninchen, ein ganzes Huhn an, stellt man fest, dass es aus Muskeln, Organen, Drüsen, Haut und Knochen besteht – grob gesehen.

Knochen und Knorpel sind sozusagen die tragenden Säulen eines Lebewesens – ein Wunderwerk der Natur. Knochen sind winzig klein und filigran, groß und massiv, kleine Rädchen im Getriebe oder Schutz von Organen – und sie alle werden aus Bestandteilen der Nahrung gebildet.

Pflanzenfresser ziehen Calcium, den elementarsten Mineralstoff, aus dem Knochen, Knorpel und Zähne gebildet werden, aus ihrer Ernährung, nämlich Gras, Kräutern, Blumen, Beeren, Körnern, Nüssen, Samen, Rinde. Es ist erstaunlich, wie viel Calcium z.B. Sesam oder Gänseblümchen enthalten.

Die Pflanzen wiederum ziehen diese Mineralstoffe aus den Böden, auf denen sie wachsen – Beutegreifer, also Lebewesen, die sich von anderen Lebewesen ernähren, nutzen das Calcium, das Pflanzenfresser in ihren Körpern (hier vor allem in den Knochen) gelagert haben, als Lieferant für ihren eigenen Nährstoffbedarf.

Beim BARFen meint man, wenn man von Knochen spricht, immer fleischige Knochen – also nicht die reinen, blanken Knochen, sondern mit anliegendem Fleisch und Knorpel sowie dem Inhalt, nämlich dem Knochenmark.

Sie sind der Hauptlieferant von Calcium, enthalten aber auch Phosphor, Magnesium und einige weitere Mineralstoffe sowie Spurenelemente.

Der Calciumgehalt von fleischigen Knochen schwankt sehr stark – Hühnerhälse haben mit etwa 1.200 mg bis 1.500mg den geringsten Calciumgehalt, am anderen Ende der Skala stehen Rinder- und Pferdeknochen mit bis zu 4.000 mg Calcium (jeweils auf 100g berechnet!).

 

Knorpel sind überwiegend die weicheren Gelenkköpfe von tragenden Knochen junger Tiere, die Spitzen von Brustbein und Rippen, aber auch die Schulterplatten, der Kehlkopf und die Luftröhre. Knorpel ist überwiegend weicher und enthält weniger Calcium, ist dafür aber reich an natürlichen Kollagen.

Es gibt aber auch hier Unterschiede – Kehlkopf und Luftröhre enthalten sehr wenig Calcium, Gelenkköpfe, Brustbein- oder Rippenspitzen und Schulterblätter haben dagegen je nach Alter des Tieres, von dem sie stammen, sogar mehr Calcium als Hühnerhälse.

 

Knochen unterscheidet man zunächst einmal grundlegend aufgrund ihrer Funktion. Einfach zu merken – je älter das Tier ist, von dem die Knochen stammen und je massiver es ist (ein Rind ist größer und wiegt mehr als ein Kaninchen), desto härter sind die Knochen.

Geflügelknochen sind relativ dünn und auch hohl – beim Fliegen ist zu viel Gewicht und Masse ja eher hinderlich. Sie können recht gut verfüttert werden, auch an kleinere Hunde und Katzen.

 

Tragende Knochen, wie Beine von größeren Landbewohnern, sind aufgrund ihrer Aufgabe sehr massiv und hart – schließlich lastet das gesamte Gewicht auf ihnen.

Solche Knochen sollte man nicht füttern, denn zum einen sind sie, einfach aufgrund ihrer großen Dichte, sehr schwer verdaulich und zum anderen droht die Gefahr von Zahnschäden. Bei großen Schenkelknochen bitte nur die Gelenkköpfe abfressen lassen – ist nur noch das harte Mittelstück übrig, dieses bitte entsorgen.

 

Dies gilt übrigens auch für Putenschenkelknochen, da Puten meist auch recht groß und schwer werden und ihre Beinknochen daher wesentlich stabiler und größer sind als Beinknochen von kleinerem Geflügel. Bei Putenschenkeln ist das Splittern der hohlen Knochen auch durchaus gefährlich, da die Knochen von Puten eben härter sind und sich dadurch spitze und gefährliche Bruchkanten bilden können. Die Schenkelknochen von (jungen) Hühnern können dagegen unbedenklich gefüttert werden.

 

Markknochen, wie sie häufig im Supermarkt erhältlich sind, sind Scheiben von solchen tragenden Knochen – und sie sind noch aus einem dritten Grund gefährlich, denn beim Auslecken kann es schnell passieren, dass ein Hund sich den Knochenring über den Unterkiefer stülpt – eine teure, aufwendige Operation ist die Folge.

 

Rippenknochen sind relativ hart, aber dünn, so dass vor allem Hunde ab ca. Mittelgröße mit ihnen gut zurechtkommen. Rippenknochen von jungen Tieren, wie jungen Rindern/Kälbern und Lämmern, sind sehr weich und  häufig mit relativ viel Fett und Fleisch bedeckt, während z.b. Pferderippenknochen fast blank, also fast ohne Fleisch und Fett, zu bekommen sind.

 

Brustbeinknochen sind vorwiegend von jungen Tieren sehr beliebt und geradezu ideal als Knochen. Die Brustbeinspitzen sind sehr weich, hier endet quasi der Knochen in Knorpel. Mit Brustbeinknochen hat man geradezu eine ideale Kombination von Knochen als Calcium-Lieferant und Knorpel als Kollagen-Lieferanten.

 

Karkassen sind das Rückenstück überwiegend von Geflügel oder kleineren Tieren, wie z.b. Kaninchen. Karkassen beinhalten das Rückgrat, die Brustrippenknochen, Hüfte und evtl. Teile vom Hals. Karkassen sind relativ weich, so dass sie auch mit einem guten Messer, Beil oder Geflügelschere zerkleinert werden können, sie sind also ideal, um sie zerkleinert zu füttern und super für Katzen und kleine Hunde geeignet. Karkassen von Kaninchen enthalten sehr viel Calcium.

 

Hälse gibt es vorwiegend vom Geflügel – sie sind sehr beliebt, da an ihnen sehr viel Fleisch ist und sie werden häufig sehr gut vertragen, auch von Hunden, die von Knochen ansonsten sehr schnell Verstopfung bekommen. Hälse bestehen aus den Halswirbelknochen und viel Knorpel. Vor allem Hühnerhälse haben nicht sehr viel Calcium, dafür etwas mehr Phosphor, da Hühner recht jung geschlachtet werden und die Hälse sehr fleischig sind. Sie können ebenfalls sehr gut zerkleinert werden.

 

Schwänze, vom Rind, Ochsen, Kalb und die Schweifrübe vom Pferd, gehören zu den recht harten, aber auch sehr knorpelhaltigen Knochen.

 

Sandknochen sind aus den Kugelgelenken (Gelenkköpfen) gesägte Stücke. Sie sind relativ hart, haben aber den Vorteil, dass sie nicht einfach zerbissen werden können, sondern Hund muss wirklich darauf herumkauen, um den Knochen krümelweise zu fressen. So landen keine größeren Knochenstücke im Magen, der Hund ist beschäftigt und fürs Calcium ist auch gesorgt.

 

Nackenknochen sind recht kompakte Knochen, die je nach Alter des Tieres, von dem sie stammen, sehr hart sein können. Häufig ist sehr wenig Fleisch an diesen Knochen. Nackenknochen von jungen Tieren, wie etwa Kalb oder Lamm, können sehr gut gefüttert werden.

 

Flügel bitte immer mit Haut füttern und gerade bei Puten- oder Entenflügel die Spitze prüfen. Ist sie sehr spitz, sollte sie gekappt werden. Flügel sind insbesondere bei Katzen oder kleineren Hunden sehr beliebt, da gerade die Flügel vom Huhn sehr leicht zu kauen sind.

 

Knochen sollten grundsätzlich ROH gefüttert werden. Werden Knochen gekocht, werden sie hart und spröde, sie können splittern und diese Splitter können durchaus zu Verletzungen führen. Gekochte Knochen sind auch sehr schwer verdaulich, was zu weiteren Problemen führen kann bis hin zum Darmverschluss.

Das gilt übrigens auch für Knochen von Geflügel!

Knochen werden unterteilt in sogenannte weiche Knochen und sogenannte harte Knochen. Häufig liest man, dass nur weiche Knochen weniger Calcium hätten und man daher darauf achten sollte, nicht nur weiche Knochen zu verfüttern, das ist so aber nur bedingt richtig.

Hühnerknochen werden recht jung geschlachtet, deshalb enthalten Knochen vom Huhn generell relativ wenig Calcium. Sie gehören, wie auch Lammrippen, Lammbrustbein, Entenhälse, Putenhälse, Kaninchenknochen zu den weichen Knochen. Knochen vom Lamm, Kaninchen und größerem Geflügel enthalten aber wesentlich mehr Calcium.

Man kann durchaus ausschließlich weiche Knochen füttern – lediglich, wenn man nur Knochen vom Huhn füttert, sollte man evtl. etwas Calcium zusätzlich ergänzen.

Ganz wichtig – nur rohe Knochen füttern, niemals ohne Aufsicht und niemals zu viel auf einmal!

Bei der Knochenfütterung scheiden sich nach wie vor die Geister. Tierärzte warnen häufig vor der Verfütterung von ganzen Knochen – teilweise mit Recht, denn es gibt immer ein gewisses Risiko. Bei gierigen Schlingern besteht durchaus die Gefahr, dass sie zu große Stücke auf einmal schlucken. Zuviel Knochen auf einmal kann zu erheblichen Problemen bei der Verdauung führen, manchmal kommt es zu so massiven Verstopfungen, dass diese tierärztlich behandelt werden müssen. Zu harte Knochen können auch zu Schäden an den Zähnen führen.

Getrocknete Knochen sind wirklich gefährlich, da sie schlecht verdaut werden und auch splittern – das kann lebensgefährlich werden.

Es gibt also durchaus Risiken bei der Knochenfütterung – aber es gibt auch gute Gründe, die FÜR Knochen sprechen, zumindest bei der BARF-Fütterung.

Zum einen liefern Knochen nicht nur Calcium, sondern auch Kollagen, Magnesium, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Zum anderen sind Knochen sehr effektive „Zahnbürsten“ und zugleich Beschäftigung – vielen Hunden und auch Katzen bereitet es große Freude, Knochen zu fressen.

Kleiner Tipp – Knochen können sehr gut als „Dessert“ gefüttert werden. Dann ist die Gier nicht so groß, die Magensäureproduktion durch das bereits gefressene Fleisch in vollem Gange und der Magen ein wenig „gepolstert“.

Es spricht nichts dagegen, Knochen gewolft zu verfüttern, beispielsweise bei Hunden, die stark schlingen oder mäkeligen Fressern, die nicht gerne kauen, allerdings fehlt dann der Effekt der Zahnreinigung.

Gewolfte (also durch den Fleischwolf gedreht und zerkleinerte) Knochen sind meist weichere Knochen, Brustbeinspitzen, Karkassen, Hälse oder Flügel. Häufig werden sie auch als „Knorpelmix“ bezeichnet.

Es gibt durchaus Gründe, KEINE Knochen zu füttern. Bei Nierenerkrankungen sollten z.b. keine Knochen gefüttert werden, da sie neben Calcium auch sehr viel Phosphor enthalten.  Hunde oder Katzen mit Darmträgheit, Megacolon oder Perinealhernie sollten Knochen nur in sehr geringem Maße oder gar nicht bekommen, da Knochen häufig härteren Kot verursachen und das kann zu Problemen führen.

Wenn keine Knochen gefüttert werden, ist es in den meisten Fällen ausreichend, vor allem das Calcium zu ersetzen, z.b. durch Eierschale, Algenkalk, Calciumcarbonat oder Calciumcitrat, wenn keine Nierenerkrankung vorliegt, auch Knochenmehl. Phosphor ist im Fleisch und in den Innereien meist ausreichend enthalten, aber Knochen enthalten auch andere wertvolle Nährstoffe, wie eben auch Magnesium, Natrium, Kalium, Eisen, Kupfer, Zink und vieles andere mehr.

Aus diesem Grund sollte man auf Knochen nur verzichten, wenn es wirklich notwendig ist, denn auch sie sind ein wichtiger Bestandteil der BARF-Ernährung.

 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Carnes Doggi